Erste Ladesäule für E-Autos und E-Bikes in Ellerau eröffnet

ELLERAU Der Anfang ist gemacht: In Ellerau ist die erste Ladesäule für E-Autos und E-Bikes eingeweiht worden. Damit ist die Gemeinde auf einem Weg, den auch die Politik zügig beschreiten möchte. Möglich wurde das Projekt durch das Engagement von Elektromeister Heiko Bollmann, auf dessen Firmengelände am Steindamm die Säule steht, und Elektroniker Richard Wellmann, die sich zu Fachleutenfür Elektromobilität qualifizieren ließen.

Stellvertretende Bürgermeisterin Claudia Hansen (SPD) überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde, sprach von einer neuen Attraktion für die Krumbek-Gemeinde und lobte den Einsatz der beiden Initiatoren. „E-Auto-Fahrer werden gefördert, sie müssen zehn Jahre keine Kraftfahrzeugsteuer bezahlen und haben einen geringeren Versicherungsbeitrag“, sagte sie.

Zurzeit gibt es demnach im Kreis Segeberg 160000 zugelassene Autos, davon fahren 296 mit einem Elektromotor. Lediglich sieben sind es in Ellerau. „Der Ausbau öffentlicher Ladesäulen kommt dank dieser Initiative hier in Ellerau in Fahrt“, so Hansen. Die Gemeinde plane ebenfalls eine Ladestation in der Skandinavienallee, der Förderantrag dafür sei bereits gestelltworden. „Auch das E-Bike ist ein Verkehrsmittel der Zukunft“ so Hansen. Für die Gäste erklärte Richard Wellmann die Vorzüge der Ladesäule: „Unsere Ladestation verfügt auch über zwei Steckdosen für E-Bikes und Hybrid-Autos. Bei uns tanken Sie 100 Prozent Ökostrom der Stadtwerke Quickborn.“ Heiko Bollmann ergänzte: „Elektrisch fahren ist angenehm und kostengünstig.“ Umweltfreundlich sei es außerdem.

Mit der Initiative von Wirtschaft und Politik zur Förderung der E-Mobilität steht Ellerau im Vergleich gut da. Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des Car-Instituts an der Universiät Dusiburg-Essen hatte in einem Interview im vergangenen Oktober die aus seiner Sicht mangelhafte Vorbereitung insbesondere der Großstädte auf die Mobilitätswende beklagt. Einer Analyse zufolge stehen in den 50 größten deutschen Städten nur rund 1900 Ladesäulen zur Verfügung. Demnach sind immer die Kommunen Vorreiter, in denen Unternehmen die Initiative ergreifen, Autohersteller etwa oder Elektrofirmen. Auch das reicht allerdings nicht aus, um Deutschland im internationalen Ranking einen vorderen Platz zu sichern. Spitze in Europa ist Amsterdam. Dort gibt es pro 650 Einwohner eine Ladesäule, 1300 sind es insgesamt.
Zum Vergleich: In Hamburg kommen laut einer Statistik 8131 Einwohner auf eine Ladesäule. ber

Quelle:  Quickborner Tageblatt  21.07.2018